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19.06.2013

Lebenselixier für Sicherheit: Bremsflüssigkeit wechseln

Jedem Autofahrer ist klar: Funktionierende Bremsen sind lebenswichtig. Deshalb ist auch die regelmäßige Wartung unerlässlich. Häufig werden allerdings die Meister in den Kfz-Betrieben gefragt, warum die Bremsflüssigkeit überhaupt erneuert werden muss und ein entsprechender Punkt in den Wartungsplänen enthalten ist.
 
Bremsflüssigkeit zieht Wasser an. Wenn ein bestimmter Anteil überschritten wird, kann die Bremsflüssigkeit zum Kochen kommen. Dafür reichen schon drei Prozent Wasser in ihr und die große Hitze aus, die beim Abbremsen entsteht. Dann bildet sich Dampf in den Bremsleitungen, und der überträgt keine Bremskraft mehr – das Pedal lässt sich bis zum Bodenblech durchtreten, ohne dass eine Bremswirkung eintritt.

Frische Flüssigkeit siedet erst bei weit über 200 Grad Celsius. Mit Wasseranteil nähert sie sich dem Kochpunkt des Wassers von 100 Grad. Schon bei 130 Grad ist dann ein Sieden möglich. Solche Temperaturen treten in der Bremse nicht nur bei Passabfahrten auf.

Dass Wasser in die Bremsflüssigkeit gelangt, ist nicht zu verhindern. Zum einen braucht der Vorratsbehälter eine Belüftung, die trotz eines sinnreichen Labyrinthsystems immer etwas Luftfeuchtigkeit durchlässt. Und dann findet Wasser sogar einen Weg durch Bremsschläuche und Dichtungen.

Oft werden die Profis auch gefragt, warum Bremsflüssigkeit nicht so ausgelegt werde, dass sie kein Wasser anziehe, also nicht hygroskopisch wirke. Das wäre dann noch schlimmer! Jeder kleinste Wassertropfen würde schon bei 100 Grad zum Kochen kommen – und die Bremse unbrauchbar machen. Selbst mit „nasser“ Bremsflüssigkeit liegt der Punkt deutlich höher.

Gesättigte Hydraulikflüssigkeit bringt weitere unangenehme Begleiterscheinungen mit sich. Der Wasseranteil lässt Zylinder, Kolben und andere Teile der Bremsanlage korrodieren.

Foto: ProMotor / Timo Volz

Wechseln und Nachfüllen sind eine Sache für die Fachleute. Es gibt mehrere verschiedene Typen Bremsflüssigkeit, die sich schlecht miteinander vertragen. Im Extremfall werden durch eine falsche Sorte Dichtungen der Bremsanlage zerstört.

Ungeeignet zum Nachfüllen sind bereits einmal benutzte und teilweise geleerte Behälter. Die beim Öffnen eingedrungene Luft enthält Feuchtigkeit. Ab Hersteller sind die Dosen per Stickstoffpolster davor geschützt.

In vielen Garagen steht eine angebrochene Dose mit Bremsflüssigkeit. Der Experten-Rat: Mitbringen zum Wechsel-Termin – zur umweltfreundlichen Entsorgung.

Wenden Sie sich einfach direkt an unsere Kfz-Betriebe in der Region