08.12.2014
Winterfitness fürs Auto
Wenn der Wind eisig durch die Straßen fegt und Schnee die Landschaft bedeckt, ziehen wir uns warm an und sorgen auch sonst für das eigene Wohlbefinden. Nichts anderes braucht das Auto im Winter: Schutz, Pflege, Fitness.
Doch nur mal kurz die Beleuchtung prüfen und den Frostschutz einfüllen? „Zum Wintercheck gehört weitaus mehr“, sagt Manfred Steinbrecher, Obermeister der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Hildesheim, und rät, den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen gleich für die saisonale Inspektion in der Werkstatt zu nutzen.
Sicherheit steht obenan
Batterie: Kaum ein anderes Bauteil wird im Winter mehr strapaziert als die Batterie. An ihr zehren alle Verbraucher und das bis minus 20 Grad Celsius und weniger. Klar, dass dem Stromlieferanten alle Aufmerksamkeit zuteilwerden sollte.
Die Werkstätten prüfen Spannung und Kaltstartleistung, reinigen und fetten Pole und Anschlussklemmen, laden die Akkus bei Bedarf wieder auf oder bauen neue ein. Gut, wenn ein Batteriewächter an Bord den Ladezustand kontrolliert und Autofahrer später mit Ladegeräten neues Leben einhauchen können.
Bremsen: Sie müssen auf dem Rollenprüfstand ihre Funktionstüchtigkeit beweisen und die Sichtkontrolle der Beläge und Scheiben überstehen. Vor allem steile Passfahrten auf Eis und Schnee stellen Bremsen auf eine harte Probe.
Getestet wird auch die Bremsflüssigkeit: Ist sie überaltert? Wie viel Wasser hat sie aufgenommen? Fehlt Flüssigkeit?
Beleuchtung: Wer gut sieht und gesehen wird, ist besonders in der dunklen Jahreszeit klar im Vorteil. Fatal deshalb: Jedes dritte Auto war 2013 laut Licht-Test des Deutschen Kfz-Gewerbes und der Deutschen Verkehrswacht mit defekter Beleuchtung unterwegs.
Auf der Agenda stehen die Funktion aller Leuchten, der Scheinwerferreinigungsanlage und die korrekte Scheinwerferhöhe. Weil auch Lampen altern und ihre Leuchtkraft verlieren, sollten sie bei Bedarf immer paarweise getauscht werden.
Reifen: Bevor es mit den aufgezogenen und ausgewuchteten Winterreifen in die eisige Spur geht, schauen die Kfz-Profis auf eventuelle Schäden wie Risse oder Beulen, wachen über die empfohlene Mindestprofiltiefe von vier Millimetern und prüfen den Luftdruck – natürlich auch am Ersatzrad.
Flüssigkeiten: Frostschutz in der Scheibenwaschanlage sorgt für freie Sicht, Kühlmittel bis minus 25 Grad Celsius schützt vor teuren Motorschäden. Nichts friert ein, alles bleibt im Fluss. Auch das Motoröl wird auf Alter und Füllstand geprüft.
Pflege schützt vor Eis und Lauge
Was bringt die Vitalkur fürs Auto, wenn man es nicht mal bis ans Lenkrad schafft? Türschlösser öffnen zuverlässig, wenn sie vor dem ersten Frost mit Grafit und Schlossspray behandelt werden.
Türgummis profitieren vom Einreiben mit Glycerin oder Silicon-Gel. Lack und Unterboden überstehen den Kampf gegen Schmutz, Lauge und Salz besser, wenn das Auto möglichst wöchentlich durch die Waschanlage rollt und ab und an Unterbodenschutz sowie Wachsversiegelung erhält.
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Foto: ProMotor