12.03.2013
Neuer E-CHECK für Photovoltaikanlagen
Für Sicherheit auf Deutschlands Dächern: Autorisierte Innungsfachbetriebe bieten spezielle Prüfung für Photovoltaikanlagen an.
Über eine Million Photovoltaikanlagen (PV) sind inzwischen in Deutschland montiert und liefern Strom für den Eigenverbrauch und zur Einspeisung ins Versorgungsnetz. Dabei kommt manche Photovoltaikanlage so langsam in die Jahre. Sonne, Wind und Wetter hinterlassen ihre Spuren, der Ertrag geht zurück, Verschleiß macht sich bemerkbar. Eine schadhafte PV-Anlage kann jedoch zur Gefahr für Menschen, Tiere und die Umgebung werden. Was für gewerbliche Nutzer längst Pflicht ist, soll daher auch für Privatpersonen Standard werden: eine regelmäßige Überprüfung der PV-Anlage. „Durch den neuen ‚E-CHECK PV-Anlagen’ sollen Mängel an PV-Anlagen frühzeitig erkannt und behoben werden“, erklärt Andreas Habermehl, Beauftragter für Photovoltaik beim Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Frankfurt/Main.
Betreiber dieser Anlagen setzen zu Recht, wie bei allen elektrischen Installationen, ein hohes Maß an Zuverlässigkeit voraus, zumal sie auch für deren Sicherheit haften. Der E-CHECK PV bietet gleiche Sicherheit wie der klassische E-CHECK. Der E-CHECK ist das anerkannte Prüfsiegel für elektrische Installationen und Geräte in privaten wie auch in gewerblich und öffentlich genutzten Gebäuden. Den E-CHECK PV dürfen ausschließlich Innungsbetriebe der E-Handwerke anbieten, die einen entsprechenden Lehrgang gemacht haben. Beim E-CHECK PV wird die Photovoltaik-Anlage optisch, aber vor allem auch bezüglich aller technischer Installationen vom Mitarbeiter des autorisierten Fachbetriebes untersucht und im positiven Fall mit dem Prüfsiegel E-CHECK PV gekennzeichnet. Diesen Nachweis der attestierten Sicherheit belohnen beispielsweise einige Versicherungen in ihren Versicherungsprämien.
Konkret sind folgende Maßnahmen im Rahmen eines E-CHECK PV vorgesehen:
•Sichtprüfung auf Mängel und Beschädigungen,
•Bestandsaufnahme anhand Installations- oder Übersichtsschaltplan,
•Messung des Isolationswiderstandes der Anlage und des Ableitstroms der Betriebsmittel,
•Prüfung und Messung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag, elektrisch gezündeten Brand und Überspannung sowie
•die Prüfung der Funktion und Ertragsleistung.
Im Anschluss an die Untersuchung werden ein Prüfprotokoll und gegebenenfalls ein Mängelbericht ausgefertigt.
E-CHECK PV und Photovoltaikanlagenpass ergänzen sich
„Der E-CHECK PV ist die sinnvolle Ergänzung des Photovoltaik-Anlagenpasses. Während dieser die Montage einer Photovoltaikanlage dokumentiert und die vorschriftsmäßige Erstmessung protokolliert, gewährleistet der E-CHECK PV die nötige Sicherheit und den einwandfrei laufenden Betrieb“, stellt Habermehl fest. Die E-Handwerke wollen damit die Qualitätsstandards bei der Errichtung und der Wartung von PV-Anlagen optimieren. Schließlich werde nicht jede Solaranlage von qualifizierten Fachleuten installiert, so Habermehl. Fehler und Mängel schon beim Aufbau seien daher nicht ausgeschlossen.
Bislang ist eine solche regelmäßige „PV-Hauptuntersuchung“ nach zahlreichen gesetzlichen Vorschriften nur für Gewerbetreibende, Behörden oder Kommunen verpflichtend. Die standardisierte Ausweitung der PV-Anlagen-Prüfung über den gewerblichen Bereich hinaus in den privaten Sektor entspricht dem Wunsch vieler Beteiligter. Dazu zählen die Politik, die Wirtschaft und hier besonders die Versicherungswirtschaft, beispielsweise aber auch die Feuerwehr-Verbände.
Ausführliche Informationen zum Thema E-CHECK PV stehen unter http://www.e-check.de/der-e-check-pv
Pressemitteilung des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke vom 07.03.2013