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27.05.2011

Reinigung nicht polierter Küchenarbeitsplatten aus Hartgestein und Quarzagglo

Putzen ist Schmutzverteilung, Reinigung ist Schmutzentfernung. Wie in jedem Handwerk sollte man sein „Handwerkszeug“ genau kennen, bevor man mit der Arbeit beginnt. Wir haben mal Wissenswertes zum Thema Reinigung in der privaten Küche zusammengetragen, besonders für nicht polierte Oberflächen. Allgemein ist bekannt: Je rauer die Oberfläche, desto mehr Zeit benötigt man für die Schmutzentfernung.
 

Pflegeleicht heißt nicht selbstreinigend!

Reinigung ist Schmutzentfernung, Pflege ist das bewußte Hinterlassen von Rückständen. Quarzagglo hat keine kapillaren Porenräume und benötigt deswegen auch keine pflegenden Mittel. Das bedeutet aber nicht, dass die Oberfläche selbstreinigend ist. Besonders in der Küche ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung
der Arbeitsfläche notwendig, da die Arbeitsplatte meistens direkten Kontakt mit den Lebensmitteln hat. Das bedeutet aber nicht, dass permanent desinfiziert werden muß. Naturstein ist kapillar und kann, je nach Gestein, mehr oder weniger fleckempfindlich sein und zwar unabhängig von der Oberfläche. Die Schmutzanhaftung
dagegen ist nur abhängig von der Oberfläche und unabhängig vom Material. Z.B. hat sandgestrahlter Quarzagglo keine Fleckempfindlichkeit, aber durch die vergrößerte  berfläche eine starke Schmutzanhaftung. Auch ein Imprägniermittel kann das nicht ändern.

Das Spültuch: Keim- und Schmutzverteiler Nr. 1

Viele Hausfrauen benutzen immer noch das Spültuch um nach der Geschirr- oder Topfreinigung über die Arbeitsflächen zu wischen. Besser kann man Keime nicht verteilen. Durch die Fasern ist die Oberfläche wesentlich größer als bei einem Schwamm, getränkt mit Spülmittel, fettigen Schmutzen und sonstigen unappetitlichen  ugaben. Kein Hygienebeauftragter würde das durchgehen lassen. Man kann damit Arbeitsplatten nur putzen, aber nicht reinigen.

Was für Mikrofasertypen sind geeignet für Compac Quarzagglo Arbeitsplatten?

Hier gibt es sehr große Unterschiede in der Schmutzaufnahme und der mechanischen Effektivität. Das in unserem  Reinigungsset enthaltene Tuch ist eine sog. „Schlingenmikrofaser“. Hierbei sind die „Häkchen“ eingewebt. Durch das umgebende Gewebe, das ähnlich aussieht wie ein Frotteestoff, haben diese Tücher ein hohes  Schmutzrückhaltevermögen. Je nach Qualität kann es zwischen 50 und 500 Mal gewaschen werden, bis es „verbraucht“ ist. Bei „glatten“ Mikrofasertüchern werden die „Häkchen“ mit Wasser und Hochdruck zwischen die Gewebeteile eingeschossen. Nutzungsdauer und Wäschefestigkeit sind dadurch wesentlich kleiner als bei Schlingenware. Diese Tücher sind eher geeignet für Bereiche mit wenig Schmutz, wie z.B. Innenseiten der Fenster. Je nach Ausgangsmaterial und Anzahl der
Mikrofasern/m2 kann es durchaus passieren, dass Kalkstein, Schiefer, Marmor aber auch Edelstahl oder Lack Schleifspuren bekommen. Bei dem Material COMPAC Quarzagglo tritt dieses Problem nicht auf.

Wie benutzt man ein Mikrofasertuch effektiv?

Naturstein Küche Magna Reinigungs Tipps - Beratungsservice
Marengo (Cement) aus der Serie Pérgamo
Das Tuch wird zunächst auf ein Viertel zusammengefaltet, dann noch einmal, so dass es länglich in der Hand liegt. Dadurch erreicht man, dass sich die Anzahl der Seiten erhöht und man durch die Form einen gleichmäßigen Druck ausüben kann. Je mehr Wasser das Tuch aufgenommen hat, desto geringer ist die Reinigungsleistung. Wir haben dazu einen Versuch mit der gelederten Oberfläche gemacht. Ein ca. DIN A4 großer Bereich wurde mit Margarine präpariert. Der  Glasreiniger aus dem Reinigungsset wurde draufgesprüht und wirkte kurz ein. Dann wurde das gefaltete Tuch in einer Richtung über die Hälfte drüber gezogen. Weg war der Schmutz. Dann wurde das Tuch umgedreht und auf der anderen Seite wiederholt. Mit dieser Methode bekommt man fast alle fettigen oder wasserlöslichen
Schmutze von polierten, gelederten oder gebürsteten Oberflächen entfernt. Mikrofaser nimmt Schmutz in einer Richtung auf. Beim Hin-und-Her-Wischen wird der Schmutz beim „Hin“ aufgenommen und beim „Her“ wieder teilweise abgegeben. Spülmittel „verkleben“ die Mikrofasern und verhindern die Aufnahme von Schmutz, so dass sie auf der Arbeitsplatte abgelagert werden.

Wie sieht das bei Scheuerschwämmen aus, die sind doch aus Plastik?

Jein. Die gelbe Seite ist tatsächlich nur ein weicher Schwamm. Die andere Seite ist wesentlich gefährlicher. In die Kunststofffasern sind Schleifkörper eingearbeitet, genauso wie bei Schleifpapier
Hier ein Farbcode zum Scheuerschwamm:
  • Weiß: Keine Schleifkörper enthalten, keine Kratzer an Armaturen oder Quarzagglo
  • Rot: sehr  eines und wenig Schleifpulver, selten Kratzer bei Marmor und Lack.
  • Grün: viel, aber feines Scheuerpulver. Edelstahl, Marmor, Lack kann verkratzen.
  • Braun: größere Schleifkörner, Kratzer auf Metall, Marmor, Lack garantiert.
  • Schwarz: Viele und große Schleifkörner, je nach Hersteller kann Agglo auch angegriffen werden. Wir haben sogar ein Produkt gefunden, welches statt Korund sogar Scheuersand enthielt. Damit kann man sogar Granit verkratzen.

Edelstahlschwämme und Stahlwolle

Es gibt 2 Typen. Einmal reine Edelstahlschwämme ohne Zusätze. Diese sind für alle polierten Hartgesteine und Quarzagglos geeignet. Bei unpolierten Oberflächen können Metallspuren zurückbleiben. Auch Edelstahl kann rosten, deshalb nie länger auf einer Arbeitsplatte liegen lassen. Der zweite Typ hat wie die Plastikschwämme
Zusätze. Das können Schleifkörper oder Reinigungsmittel sein. Die Eignung ist einfach zu erkennen. Ist ein Metallschwamm für Ceran®-Felder freigegeben, kann damit auch Hartgestein und Quarzagglo gereinigt werden. Aber Achtung: Bei nicht polierten Oberflächen kann es passieren, dass durch die Härte der enthaltenen Mineralien  Metallabrieb auf der Oberfläche verbleibt und rostet.

Kann man Ceranfeldhobel auf Quarzagglo einsetzen?

Wie bei den Stahlwollen ist der Einsatz bei poliertem Quarzagglo kein Problem, wenn man den Hobel absolut waagerecht aufsetzt. Hier gibt es Varianten in der Materialhärte, die auch Quarz anritzen können. Bei rauen Oberflächen ist natürlich die Gefahr, dass Metallabrieb „hängenbleibt“ generell wesentlich größer.

Kann man auch Scheuerbürsten (Wurzelbürsten) benutzen?

Ja, sogar problemlos, aber der Nutzeffekt ist relativ klein bei glatten Oberflächen. Die Borsten rutschen über die geschliffenen Oberflächen und führen eher zur Muskelbildung als zur Sauberkeit. Bei geflammten und gebürsteten Natursteinen sind sie nützlicher. Uns sind keine Haushaltsbürsten bekannt, die mechanische Schäden an Quarzagglo oder Hartgesteinen erzeugen.

Sind Scheuermittel gefährlich?

Auf den Mitteln ist immer beschrieben, wofür sie freigegeben sind. Alle Scheuermittel, die für Ceran®kochfelder geeignet sind, können auch bei Agglo verwendet
werden. Quarzscheuerpulver zerstört die Oberflächen. Um Metallabrieb durch die Verschiebung oder Nutzung von Messern und Töpfen von der Oberfläche zu entfernen, benötigt man ein wie beschrieben gefaltetes, glattes Tuch. Mit langsamen Bewegungen in zwei Richtungen werden die Metallreste „abgeschliffen“. Schnelle Bewegung mit wenig Druck bewirkt kaum etwas.

Welche Reinigungsmittel kann ich neben dem Reinigungsset noch benutzen?

Man benötigt eigentlich nur zwei Mittel.
  1. Einen sauren Reiniger wie Bref Power Reiniger zur Kalkentfernung
  2. Eine Scheuermilch wie Sidol Stahl & Ceran® für Metallabrieb


Wie reinigt man effektiv?

In unserem Reinigungsset ist alles für die tägliche Reinigung enthalten, die bei richtiger Anwendung den typischen Küchenschmutz entfernt. Lediglich bei Metallabrieb und Kalkentfernung benötigt man oben genannte Produkte.

Was sind typische ungeeignete Produkte für Quarzagglo?

Spülmittel, Backofenreinger, Chlorbleichlauge (Domestos®), Salzsäure, Batteriesäure, Moosentferner auf Kalilauge usw. Lesen Sie vor Gebrauch immer die
Sicherheits- und Anwendungshinweise bei Chemieprodukten.

MAGNA. Beratungsservice

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