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05.12.2022

Herbstversammlung der Kreishandwerkerschaft

„Trotz schwieriger Rahmenbedingungen zeigte sich in diesem Jahr die Geschäftslage unserer Handwerksbetriebe weiterhin robust,“ sagte Kreishandwerksmeister Matthias Zieseniß bei der Mitgliederversammlung im Söhrer Forsthaus.
 
Die Betriebe kämpften zwar mit Lieferengpässen sowie hohen Beschaffungs- und Energiepreisen, dennoch meldete noch beinahe jeder zweite Handwerksbetrieb eine gute Geschäftslage. „Die absehbar weiter steigenden Energiekosten, die Kaufzurückhaltung der Verbraucher und die gesamtwirtschaftliche Konjunkturabkühlung lassen den Pessimismus jedoch wachsen“, so die Befürchtung des Kreishandwerksmeisters.

In allen Handwerksgruppen fielen die Urteile über die Geschäftslage schlechter aus als vor einem Jahr. Vor allem in den konsumnahen Lebensmittelhandwerken wurde die Situation schwach bewertet. Insgesamt noch gut fielen die Lageurteile hingegen weiterhin bei Bau-u. Ausbauhandwerken aus, allerdings sanken die Geschäftslage-Indikatoren auch hier deutlich.

„Energieintensive Betriebe brauchen dringend Unterstützung, um nicht in eine Winterlücke zu fallen,“ forderte Zieseniß. Es dürfe für die Monate Januar und Februar für energieintensive Betriebe keine Lücke bei den Hilfen geben. Ansonsten kämen viele Betriebe an den Rand ihrer Existenz oder würden insolvent. Zieseniß schlug vor: „Der Staat sollte die Hälfte der Abschlagszahlung für Gas für diese Zeit übernehmen". Er wies auch darauf hin, dass Unternehmen jetzt den Dezemberabschlag bekämen, sei nicht Gott gegeben. Hierfür hätten sich die Handwerksorganisationen erfolgreich eingesetzt. Dies gelte auch für die Gaspreisbremse, die zum 1. März oder vielleicht schon zum 1. Februar kommt. Sie werde den Kostenanstieg nicht kompensieren, aber sie helfe ihn abzufedern. Gleiches gelte auch für die Strompreisbremse.

In seinem Bericht ging Zieseniß auch auf die Ausbildungssituation ein. Die Ausbildungszahlen seien im Vergleich zum Jahr 2021 nur leicht zurückgegangen. Im Landkreis Hildesheim sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 475 auf 473 und blieb somit nahezu konstant.

Unternehmensberaterin Andrea Stanzel referierte über die aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt, bevor dann die Haushaltsregularien erledigt wurden.


Kreishandwerksmeister Matthias Zieseniß